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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 14

1907 - Leipzig : Freytag
14 8. Karl der Groe. Unterwerfung der Sachsen. Einer der mchtigsten deutschen Stmme waren die Franken. Sie wohnten ursprnglich am Rhein und hatten schon frh das Christentum angenommen. Alles Land zwischen Rhein und Pyrenen, d. i. das heutige Frankreich, hatten sie erobert. Der grte König der Franken war Karl der Groe. Dieser fate den Plan, alle brigen deutschen Stmme zu einem groen Reiche zu vereinigen. Zu dem Zwecke mute er zuerst die heidnischen Sachsen unterwerfen und bekehren. Diese waren ein tapferes, trotziges Volk und wohnten zwischen Rhein und Elbe, also in den heutigen Provinzenwestfalen und Hannover. Sie hingen mit groer Zhigkeit an ihren heidnischen Gttern und wollten von dem Christengott der Franken nichts wissen. Sechzehn Feldzge unter-nahm Karl in das Land der Sachsen und zerstrte ihrefestungen und Heilig-tmer. Die Sachsen muten sich unter-werfen und nahmen ' scheinbar das Christentum an. Aber sobald Karl den Rcken gekehrt hatte, emprten sie sich wieder, zerstrten die Kirchen und vertrieben oder erschlugen die christ-lichen Priester. Ihr Anfhrer war der tapfere Herzog Widukind. Er ritt von Gau zu Gau durch das ganze Sib6. 4. Start der Groe Simb mb munterte berall zum int Krnungsornat der deutschen Kaiser. lgemlde >iderstand. Uln die frnkischen *jt- don Drer [1512] im Germanischen Museum zu f0iaer irre Zu führen, soll er seinem Nrnberg. (Knackfu, Drer.) . . _ . .f , , , Rosse die Hufeisen verkehrt untergeschlagen haben. Aber endlich mute sich auch Widukind unterwerfen. Er lie sich mit vielen vornehmen Sachsen taufen, und nach mehr als 30 Jahren hatte der Krieg ein Ende. Um das Christentum dauernd bei den Sachsen zu befestigen, legte Karl Bistmer an. So entstanden die Städte Paderborn, Osnabrck, Mnster, Bremen u. a. Aber noch lange nachher brachten viele Sachsen im geheimen den alten Gttern blutige Opfer dar. Karls Sorge fr die Schulen. Noch viele andere siegreiche

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 28

1907 - Leipzig : Freytag
28 Konradins Hinrichtung. Karl von Anjou berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod Vorzuberelten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjou blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle. 16. Kudolf von Hasburg. 12731291. Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstange, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Heukershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich. Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichts brg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von seinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 91

1907 - Leipzig : Freytag
91 verrichten. Mit starker, bewaffneter Hand schirmt er den Frieden und ist bemht, durch Verstrkung der Flotte Deutschland ebenso mchtig zur See zu machen, wie es zu Lande ist. Er vergrerte das Reich durch Ankauf der Insel Helgoland und durch Erwerbung auswrtiger Besitzungen in Afrika, Asien und der Sdsee. Im Jahre 1900 sandte er Truppen nach China, um die Chinesen zu bestrafen fr die Ermordung des deutschen Abb. 58. Kaiserin Auguste Viktoria. Gesandten und vieler anderer Christen. Unter einem deutschen General-Feldmarschall kmpften in China die Truppen aller gesitteten Völker siegreich gegen die chinesischen Barbaren. Deutschland erlebt unter seinem geliebten Kaiser einen ungeahnten Aufschwung, besonders auf dem Gebiete des Handels und der Gewerbe. Angesehen und geachtet stehen Volk und Kaiser da vor den Augen der ganzen Welt. Gebe Gott, da es so bleiben mge auf viele Jahre!

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 115

1907 - Leipzig : Freytag
115 verrichten. Mit starker, bewaffneter Hand schirmt er den Frieden und ist bemht, durch Verstrkung der Flotte Deutschland ebenso mchtig zur See zu machen, wie es zu Lande ist. Er vergrerte das Reich durch Ankauf der Insel Helgoland und durch Erwerbung auswrtiger Besitzungen in Afrika, Asien und der Sdsee. Im Jahre 1900 sandte er Truppen nach China, um die Chinesen zu bestrafen fr die Ermordung des deutschen Abb. 66. Kaiserin Auguste Viktoria. Gesandten und vieler anderer Christen. Unter einem deutschen General-Feldmarschall kmpften in China die Truppen aller gesitteten Völker siegreich gegen die chinesischen Barbaren. Deutschland erlebt unter seinem geliebten Kaiser einen ungeahnten Ausschwung, besonders auf dem Gebiete des Handels und der Gewerbe. Angesehen und geachtet stehen Volk und Kaiser da vor den Augen der ganzen Welt. Gebe Gott, da es so bleiben mge auf viele Jahre?

5. Teil 2 - S. 29

1911 - Leipzig : Freytag
29 Stadt Philippopel (d. i. Stadt des Philipp, des Vaters Alexanders des Großen). Daneben hat das milde Klima des südlichen Balkanhanges die Zucht von Rosen begünstigt. e) Die Europäische Türkei ist seit 1878 auf t die Provinzen Rumelien, Mazedonien und Albanien zusammengeschmolzen, aber immer noch der größte Staat der Halbinsel. Der Herrscher führt den Titel Sultan; er übt despotisch die Staatsgewalt und ist zugleich das geistliche Oberhaupt der mohammedanischen Religionsgemeinschaft. Seit kurzem hat das Reich eine konstitutionelle Verfassung. Infolge des im Islam geltenden Fatalismus (d. i. der Glaube an die Vorher- bestimmung des Schicksales) sind die Türken zwar vorzügliche Soldaten, aber ungeeignet zu anstrengender Kulturarbeit. Deshalb ist nur ein Zehntel des Bodens bebaut (in Griechenland ein Fünftel); der Boden und die Tiere werden ver- Fig. 12. Konstantinopel. (Nach einer Photographie.) wahrlost; gegen die besten Einnahmequellen, den Weinbau und die Schweinezucht, haben die Türken religiöse Bedenken und dazu kommen noch drückende Steuern. Der Name Rumelien erinnert daran, daß es der Rest des alten oströmischen Reiches ist. Im Altertum war es das Gebiet von Thrazien. Hier liegt an der unteren Maritza Adrianopel (d. i. Stadt des Hadrian) an einer Kreuzung der Eisenbahnen ; es war vor der Eroberung Konstantinopels durch die Türken deren Residenz und hat jetzt Bedeutung als Handelsstadt. Die jetzige Hauptstadt ist Konstantinopel (d. i. Stadt des Konstantin), türkisch Stambul, das alte Byzanz (à). Es ist die Brückenstadt zwischen Europa und Asien an der gewundenen, außerordentlich schönen Meerenge des Bosporus (ós), die das Schwarze Meer mit dem Mittelmeere verbindet. Wegen dieser Lage ist es für den kriegerischen und friedlichen Verkehr sehr wichtig und hat trotz mannigfacher Änderungen stets seine Bedeutung behalten, ist sogar jetzt die größte Stadt von ganz Südeuropa. Die orientalisch gebaute Altstadt mit

6. Für die unteren Klassen - S. 80

1897 - Leipzig : Freytag
80 Europa. Menschen. Diese sind vorwiegend deutscher Herkunft. Unter den Deutschen unterscheiden wir einzelne Stämme. In Süddeutschland wohnen die Schwa- beit, Bayern und Franken, in Mitteldeutschland Franken, Hessen und Thüringer, Obersachsen und Schleyer, in Norddeutschland hauptsächlich die Niedersachsen und Friesen. Hier treffen wir namentlich im Osten auch viele Slaven. An der westlichen Grenze leben Franzosen, an der nürb-- ;Kclt5 liehen Dänen. Die Bevölkerung gehört fast durchweg der christlichen Kirche an; etwa 2/3 sind evangelisch, x/s katholisch. §122. Infolge der Stammesverschiedenheit und wohl auch der Mannig- faltigkeit der Bodengestalt machte sich im Laufe der Geschichte eine Neigung Schichte. .. ' . *' ,J zur politischen Zersplitterung geltend, ans der die Vielheit der deutschen Staaten hervorgegangen ist. In die Geschichte tritt Deutschland erst zu Beginn unserer Zeitrechnung durch die Kämpfe mit den Römern ein. Das erste deutsche Reich entstand nach dem Tode Karls des Großen iin i>. Jahr- hundert. Aber schon im 10. Jahrhundert zerfiel es wieder in einzelne Stammesherzogtümer, ans denen schließlich mehrere der jetzigen Staaten, wie Bayern und einige der preußischen Provinzen, sich entwickelten. Im Ig. Jahrhundert wurde durch die Reformation die Zersplitterung von neuem gefördert. Die Niederlande und die Schweiz lösten sich im Gefolge davon ab. Am Anfang unseres Jahrhunderts endete das alte deutsche Reich. Nach der Knechtung durch Napoleon I. erwachte aber von neuem das Nationalgefühl. Allein ein einiges deutsches Reich erstaud erst nach dem ruhmreichen Krieg 1870—71. Am 18. Januar 1871 riefeu die deutscheu Fürsten König Wilhelm I. von Preußen zum deutscheu Kaiser aus. £12;-}. Das deutsche Reich wurde uuu eine der ersten Großmächte des Erd Macht- t^s. Sein Heer gilt sür das tüchtigste. Zum Schutze seiner Küsten und des überseeischen Handels wurde eine starke Kriegsflotte geschaffen. Der oberste Kriegsherr ist der Kaiser. Die einzelnen Staaten, welche sich zu dem deutschen Reiche verbündeten, zerfallen in kleinere Verwaltungsbezirke, Preußen iu Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise. Ko- Auch nach außen gewann Deutschland bedeutend an Macht und An- ""'""'sehen. Im Jahre 1*84 trat es uuter die Kolonialmächte ein. Es gehören ihm heute iu Afrika Dentsch-Ostafrika, Deutsch Südwest- afrika, K a m er u u und T o g o und iu der Südsee Deut s ch - N e u g u i u e a oder Kaiser Wilhelmsland, der Bisma<rckarchipel, die deutschen S a l o in o n s i n s e l n und die M a r s ch a l l i u s e l u. Die straffe und zielbewußte Regierung des jetzigen Kaisers, Wilhelms Ii., aus dem Hause der Hoheuzolleru und die gesunde und frische ttraft des deutscheu Volkes bürgen dafür, daß das Reich auch iu Zukuust seine her vorragende Stellung uuter deu Völkern der Erde behalten wird.

7. Für die unteren Klassen - S. 132

1897 - Leipzig : Freytag
132 Asien. Die Chinesen sind wie die meisten Mongolen Anhänger des Buddha. Ihre Staatsreligion aber gebietet ihnen vor allem die Anbetung des Himmels und der Ahnen. In ihrem Kaiser verehren sie den Sohn des Himmels; er ist der unumschränkte Beherrscher des Landes. § 193. In der jüngsten Zeit ist die völlige Abgeschlossenheit gegen alle Fremden lunffcn aufgegeben worden. Damit wurde das Reich dem Welthandel eröffnet, der in einigen sogenannten Vertragshäfen Eingang fand. In ihnen blüht' namentlich der Thee- und der Seidenhandel. Schanghai südlich der Jangtsekiangmünduug und Canton in Südchina sind wichtige Welthandels- Plätze geworden. Die Hauptstadt des Reiches ist Peking mit der Residenz des Kaisers. Sie zählt über 1 Million Einwohner. Nanking am Jangtse- kiang ist der Hauptsitz der chinesischen Gelehrsamkeit und Gewerbthätigkeit. Es war Kaiserstadt bis zur Einwanderung der Mcmdichu im 17. Jahr- hundert, die von Norden her China eroberten. Sie brachten die Sitte des Zopftragens mit. Unter den Europäern haben namentlich die Engländer Handels- beziehungen angeknüpft. Ihnen gehört die Insel Hongkong südöstlich von Canton. Manv- Im Norden schließt sich an das eigentliche China die waldreiche, ' fruchtbare Mandschurei an, die zum größten Teil chinesisch ist. Nur Korea, das Küstengebiet südlich des Amur ist russisch. Auf der Halbinsel Korea besteht dagegen noch ein selbständiger Staat nut einer mongolischen Be- völkeruug. Seine Hauptstadt ist Seul (schaut). §194. Die Reihe von Inseln, welche die ostasiatische Küste begleiten, bilden Japan, das Kaiserreich Japan. Außer den eigentlichen japanischen Inseln gehören dazu die Kurilen, die Liukiu-Juselu und Formosa. Natur. Die Inseln sind fast durchweg gebirgig und reich an Vulkanen, unter denen der Fuschijama mit 3800 m der höchste Berg ist. Sie werden auch von verheerenden Erdbeben häufig heimgesucht. Das Klima ist unter dem Einflüsse des ringsumflutenden Meeres mild, die Vegetation daher üppig. Im Nordeu finden sich bereits Pflanzen mitteleuropäischer Art. Angebaut wird namentlich Reis, dann Thee und Baumwolle. Auch die Seidenraupe wird iu Mengen gezüchtet. ^ Die Bewohner sind Mongolen. Auch sie lebten lange Zeit völlig abgeschlossen nach außen. Aber seit etwa 30 Jahren sind die Schranken gefallen; mit dem Handel zog auch die europäische Gesittung ein. Heute sind Verfassung, Heer- und Unterrichtswesen ganz nach europäischem Muster eingerichtet. Das Land entwickelte sich unter diesen neuen Verhältnissen schnell; es nimmt unter den Weltmächten eine achtunggebietende Stellung eiu. Der Kaiser oder Mikado hat seine Residenz in Tokio auf der Haupt- lungen. Nipou. Wichtige Häfen sind Yokohama und Osaka.

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 87

1896 - Leipzig : Freytag
Die Entwicklung des deutschen Reiches und seiner Stallten. 87 Stadt mit vorwiegend katholischer Bevölkerung, Hauptmarkt für westfälischen Schinken und Pumpernickel. Außerdem besitzt es eine Akademie. Am Rande der Tieflandsbucht liegt Paderborn, Sitz eines Bischofs. Hamm an der Lippe hat große Eisengießereien. Das niederrheinische Tiefland greift in der Bucht von Köln tief in Kölner das rheinische Schiefergebirge ein. Dort finden wir jene großen Industrie- 53ud,t' orte, die dem Reichtum dieses Gebirges an Kohlen und Erzen ihr Auf- blühen verdanken. In dem eigentlichen Flachland liegt die Festung Wesel und das kleine Kleve, die ehemalige Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums. Äie Entwicklung des deutschen Reiches und seiner Staaten. Deutschland tritt spät in den Kreis der Geschichte ein. Zur Zeit § 57. Cäsars erhalten wir die ersten genaueren Nachrichten über die deutschen Gebiete. Damals saßen im Süden Mitteleuropas keltische Bewohner, während der Norden von Germanen besiedelt war. Diese Germanen lebten noch ohne feste staatliche Organisation. Erst der Angriff der Römer einte sie zur Abwehr des gemeinsamen Feindes, der seinerseits sich gegen ihre Einfälle durch einen stark befestigten Grenzwall schützen mußte. Durch diese kriegerischen Unternehmungen bildeten sich allmählich unter ihnen Stammes- gemeinschasten heraus. A l e m.a n n e n, Franken, T h ü r i n g e r, S a ch s e n und Bayern treten auf und dringen erfolgreich nach Westen und Süden vor. Gleichzeitig rücken von Osten die Slaven heran und besetzen das Land bis zur Elbe und Saale, das germanische Bewohner zuvor verlassen hatten. In ihren neuen Wohnsitzen bildeten die Deutschen nun größere staat- liche Gemeiuweseu. Aus deu Trümmern des römischen Galliens ging das Frankenreich hervor, das unter Karl dem Großen alle westgermanischen Länder umfaßte. Dieses mächtige Reich vermochten aber Karls Nachfolger nicht zusammenzuhalten. Schon 843 zerfiel es; nach dem Vertrage von Verdnn schied der ostfränkische Teil, das Gebiet zwischen Rhein und Elbe, aus. Aus ihm entwickelte sich das deutsche Reich. Es begann eine Zeit wirtschaftlichen Aufschwunges, der namentlich in der Gründung zahlreicher Städte zum Ausdruck kam. Damit erwachte der Sinn für staatliches Leben. Auch äußerlich entfaltete das neue Reich große Macht, indem es seine Grenzen über die Alpen hinweg bis nach dem Mittel- meer ausdehnte. Unter Otto dem Großen entstand so das heilige römische Reich deutscher Nation. Allein diese Besitzungen jenseits der Alpen gehörten geographisch nicht zu Deutschland, sie gingen auch ethno- graphisch und national nicht in demselben auf. Nur durch wiederholte Kriegs- züge konnte Italien beherrscht werden. Das entzog die deutschen Kaiser ihrem eigenen Lande, in denen Unruhen und Wirreu ausbrachen. Nach

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 106

1896 - Leipzig : Freytag
106 Europa. König von Ungarn führt, sowie durch das Reichsheer, die Kriegsflotte und die gemeinsame Vertretung nach außen. Beide Reiche siud konstitutionelle Monarchieen. Die Gesetzgebung liegt in Österreich dem Reichsrat, in Ungarn dem Reichstag ob. Geographisch erscheint Ungarn weit einheitlicher als das zerrissene und der Bodengestalt nach vielgegliederte Österreich. Letzteres aber ist schon durch die Überzahl seiner Bewohner mächtiger. Es besitzt 27 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 300000 qkm, während die Länder der ungarischen Krone auf 335000 qkm nur 171/2 Millionen Menschen zählen. § 65. Vereinigt wurden die beiden Reiche schon 1526, als der letzte König Gc- vou Ungarn und Böhmeu starb, und seine Länder als Erbe dem Hanse frfnrt,tc' Habsburg zufielen. Dieses ursprünglich schweizerische Geschlecht der Habsburger herrschte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in dem Herzogtum Österreich, das hervorgegangen ist aus der alten Ostmark des deutschen Reiches, der Markgrafschaft Österreich. Im Lanfe der Jahr- hunderte erweiterte sich diefes Reich durch neue Erwerbungen zu einer an- gesehenen Großmacht. Sein Herrscherhaus trug seit dem 15. Jahrhuudert dauernd die deutsche Kaiserkrone. Der letzte Kaiser des heiligeu römischen Reiches deutscher Natiou war Franz Ii., der bereits dem Hause Habsburg- Lothringen angehörte, das durch die Vermahlung des Herzogs Franz von Lothringen mit Maria Theresia, der letzten Habsburgerin, auf den österreichisch- ungarischen Thron gekommen war. Franz Ii. nahm im Jahre 1804 den Titel Kaiser vou Österreich an und begründete damit die jetzige Monarchie. Das Reich schloß sich mit dem westlichen Teil seiner Länder dem 1815 gegründeten deutschen Buude an, wnrde aber 1866 durch Preußen ge- zwnngen, aus dem Verbände der deutschen Staaten wieder auszuscheiden. Dnrch Verfassuugsstreitigkeiteu im eigenen Lande ging dann 1867 der österreichische Kaiserstaat über in die heutige Doppelmonarchie Österreich- Ungarn, iudem Ungarn politische Selbständigkeit zuerkannt wurde. Staaten. Dem österreichischeu Staatsgebiet gehören die vorwiegend von Deutschen bewohnten Alpenländer an. Es sind das die Erzherzogtümer Österreich unter der Enns und ob der Enns oder Nieder- und Oberösterreich, dann die Herzogtümer Salzburg, Steiermark, Kärnten und Krain, ferner die gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg und ganz im Süden das Küstenland, sowie das schon aus der Balkanhalbinsel gelegene Königreich Sdalmatten. Weiter find im österreichischen Reichs- rat vertreten die Länder der böhmischen Krone, das Königreich Böhmen, die M a r k g r a f s ch a s t Mähren und das Herzogtum Schlesien, sowie das Königreich Galizien, das bei der Teilung Polens Österreich zufiel, und die Bukowina im Rorden und Osten der Karpaten. Die Länder der ungarischen Krone sind das Königreich

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 25

1896 - Leipzig : Freytag
Das deutsche Reich. 25 Z)as deutsche Weich. Das deutsche Reich erstreckt sich von den Alpen bis zu der Nord- und § 18. Ostsee. An den Alpen hat es nur wenig Anteil. Zu Füßeu derselben breitet sich zunächst die oberdeutsche oder schwäbisch-bayrische öeftnit. Hochfläche aus. Nördlich davon betreten wir das ausgedehnte Gebiet der deutschen Mittelgebirge, das sich in das südwestdeutsche und das mitteldeutsche Gebirgslaud gliedert. Zwischen diesem und der Küste liegt das weite norddeutsche Flachland. Die großen Ströme Mitteleuropas durchfließen fast alle in dem ®c= längsten Teil ihres Laufes reichsdeutscheu Boden; nur ihr Ursprung und bei dem Rhein auch die Mündung liegen außerhalb desselben. Die Weser allein ist von der Quelle bis zur Mündung deutsch. Vom Meere bis zu den Mittelgebirgen wird das Land vorwiegend nach Norden, in der ober- deutschen Hochebene hingegen durch die Donau nach Osten entwässert.
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